Während eines Urlaubs im Schwarzwald besuchte ich in 2020 den Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach. Ich machte zahlreiche Fotos und nahm mir als Erinnerung eine Ausgabe des Hefts "Bärenspur" mit nach Hause. Beim Durchblättern der vielen inspirierenden Fotos bekam ich Lust, die Bären auf Papier oder Leinwand zu verewigen. Gleichzeitig kamen mir ein paar Impulse, welche Parallelen es zwischen uns und den Bären gibt und wie sie uns lehren können, uns wieder mehr mit der Natur zu verbinden.

Der Bär ist tief verbunden mit den Rhythmen der Natur. Er braucht diese Verbindung. Dann ist er stark, ruht in sich, ist mutig und in seiner Kraft. Im Winter ruht er sich aus, sammelt Kraft, um sich im Frühjahr wieder ins Leben zu stürzen - mit allen Sinnen. Wenn er nach dem Winterschlaf wieder erwacht, hat er Kraft, sich auszutoben und sich mit anderen Bären in seiner Kraft zu messen. Außerdem genießt er die Süße des Lebens. Er mag Honig.

Wenn Bären in Gefangenschaft leben müssen, z. B. als Tanzbären im Zirkus ihr Dasein fristen müssen, verlieren sie ihre innere Mitte und ihre Balance. Sie geraten aus dem Rhythmus, büßen ihre Kraft und Stärke ein. Sie werden zu Marionetten und legen zwanghaftes Verhalten an den Tag. Darin gleichen sie uns Menschen: Wenn wir nicht in unserem Rhythmus leben, nicht das tun, was uns guttut, sind auch wir nicht in unserer Kraft. Wir sind Tanzbären im Zirkus des Lebens, wenn wir unsere Bedürfnisse nicht kennen oder beachten. Wir verbiegen uns für andere, ziehen eine Show ab und fühlen uns nicht gut damit.